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Rollladenkästen bieten Wespen ideale Voraussetzungen für den Nestbau. Wenn die Königinnen im Frühjahr aus der Winterruhe kommen, suchen sie einen geschützten Ort für die Gründung eines neuen Volkes. Bereits ab April beginnen sie mit dem Nestbau und achten dabei auf Ruhe, Schutz und ein stabiles Klima – all das findet sich im Rollladenkasten.
Er ist vor Regen und Wind geschützt, liegt oft sonnig an der Fassade und enthält durch das Gehäuse ein konstantes Mikroklima. In der sensiblen Gründungsphase, in der die Königin allein für Bau und Brutpflege zuständig ist, spart sie so wertvolle Energie. Hinzu kommt: Der Kasten ist für Fressfeinde kaum zugänglich und wird von Menschen selten inspiziert – der perfekte Rückzugsort für summende Untermieter. Ein Befall bleibt daher oft lange unbemerkt, bis Wespen am Fenster auftauchen oder beim Betätigen des Rollladens ein Summen hörbar wird.
So nützlich Wespen in der Natur auch sind – ein Nest direkt am oder im Haus bringt einige handfeste Probleme mit sich. Auf Dauer sind sowohl Bausubstanz als auch die Gesundheit von Bewohnern bedroht.
Ein mögliches Ärgernis ist der Materialverschleiß: Wespen bauen ihre Nester aus einer papierartigen Masse, die sie durch das Zerkauen von Holz und Pflanzenfasern selbst herstellen. Um an dieses Material zu gelangen, nagen sie häufig direkt an der Innenverkleidung des Rollladenkastens – insbesondere bei älteren Modellen aus Holz oder Pressspan. Über die Zeit kann dieses ständige Kauen die Stabilität der Konstruktion beeinträchtigen und zu Schäden führen, die oft eine teure Reparatur nach sich ziehen.
Hinzu kommt die Feuchtigkeitsproblematik: Wespennester bestehen aus vielen dünnen Schichten und speichern Feuchtigkeit aus der Umgebung, besonders bei Regen oder hoher Luftfeuchtigkeit. In einem geschlossenen Rollladenkasten kann sich dadurch ein feuchtwarmes Klima entwickeln, das ideale Bedingungen für Schimmelbildung schafft. Vor allem in älteren Gebäuden oder schlecht isolierten Kästen kann sich Schimmel unbemerkt ausbreiten und langfristig nicht nur das Material, sondern auch die Raumluftqualität beeinträchtigen.
Neben baulichen Schäden ist auch der direkte Kontakt mit den Tieren nicht immer harmlos. Besonders bei geöffnetem Fenster, Rollladenbewegung oder unachtsamer Annäherung reagieren Wespen schnell gereizt und können stechen. Für die meisten Menschen ist ein Wespenstich schmerzhaft, aber ungefährlich – für Allergiker kann er allerdings lebensbedrohlich werden. Hier reicht bereits ein einzelner Stich aus, um starke allergische Reaktionen auslösen, die im schlimmsten Fall einen Notarzteinsatz erfordern. Ein Wespennest in unmittelbarer Nähe des Wohnraums sollte deshalb keinesfalls ignoriert werden. Je früher die Entfernung des Wespennests erfolgt, desto geringer ist das Risiko für Mensch und Gebäude.
Ein Wespennest im Rollladenkasten lässt sich mit einfachen Tricks verhindern. Wer frühzeitig handelt und einige grundlegende Regeln beachtet, kann den Nestbau unbeliebter Sommergäste oft vermeiden. Die folgenden Tipps helfen dabei, Wespen gar nicht erst anzulocken:
Ein Wespennest im Rollladenkasten bleibt in der Anfangszeit oft unbemerkt, da sich der Bau im Inneren verbirgt und die Tiere zunächst noch in kleiner Zahl auftreten. Doch mit zunehmender Nestgröße werden auch die Anzeichen deutlicher. Wer aufmerksam ist, kann ein Nest frühzeitig erkennen und reagieren, bevor es Ärger bereitet. Ein deutliches Signal für ein Wespennest im Rollladenkasten ist regelmäßiger Flugverkehr: Wenn Sie beobachten, dass die Tiere öfters am Rollladenkasten ein- und ausfliegen – oft im Abstand von wenigen Sekunden bis Minuten –, ist das ein klarer Hinweis auf ein aktives Nest. Besonders auffällig ist dieses Verhalten in den Morgen- und Mittagsstunden, wenn die Tiere Nahrung oder Baumaterial sammeln.
Ein weiteres Anzeichen ist feiner Holzstaub oder zerkautes Pflanzenmaterial unter dem Rollladen oder am Fensterbrett. Da Wespen für den Nestbau Holz von Fensterrahmen, Gartenmöbeln oder Holzverkleidungen abnagen, können sich feine Rückstände sammeln. Diese „Papierfetzen“ sind oft grau-beige und erinnern an zerfasertes Zeitungspapier.
Mit zunehmender Nestgröße lassen sich auch leise Geräusche aus dem Rollladenkasten wahrnehmen, etwa ein dumpfes Summen, Kratzen oder Vibrieren, vor allem in den ruhigeren Tageszeiten. Dieses Geräusch entsteht durch die Bewegungen der Tiere im Inneren, die ständig am Nest arbeiten, Brutzellen erweitern oder für Kühlung sorgen.
Wespen stehen in Deutschland unter allgemeinem Artenschutz. Doch nicht jede Wespenart ist gleich geschützt:
Wer ein Wespennest selbst entfernt oder zerstört, riskiert empfindliche Bußgelder – besonders bei geschützten Arten. In manchen Bundesländern drohen Strafen im vierstelligen Bereich. Eine erfolgreiche Wespenbekämpfung erfordert außerdem Fachkenntnis, die richtige Schutzkleidung und das nötige Equipment. Nur geschulte Fachleute wissen, wie man ein Nest sachgerecht entfernt, die Tiere dabei möglichst wenig stresst und sie sicher an einen geeigneten Ort bringt. Geschulte Fachleute wissen, worauf es bei einer wirksamen und sicheren Beseitigung ankommt.
Doch nicht nur der rechtliche Aspekt spricht dagegen, in Eigenregie Wespennester aus Rollladenkästen zu entfernen. Denn auch die eigene Gesundheit ist gefährdet. Ein Wespenvolk kann je nach Art aus mehreren Hundert bis Tausend Tieren bestehen, die ihr Nest mit Nachdruck verteidigen. Wer dem Kasten zu nahe kommt oder versucht, ihn zu öffnen, wird schnell als Bedrohung wahrgenommen. Die Tiere reagieren in solchen Situationen aggressiv und stechen – oft nicht nur einmal. Für Allergiker kann das lebensgefährlich werden, aber auch bei Gesunden können Mehrfachstiche zu Kreislaufproblemen oder starken Schwellungen führen.
Wer im Rollladenkasten ein Wespennest entdeckt, sollte nicht auf improvisierte Lösungen oder Hausmittel setzen. Rauch, Essig, Wasser oder laute Geräusche wirken höchstens kurzfristig und können die Tiere sogar noch aggressiver machen. Außerdem sind bei unsachgemäßem Vorgehen Stiche und Sachschäden keine Seltenheit. Deshalb ist es sinnvoll, frühzeitig eine professionelle Wespenbekämpfung zu beauftragen. Ein erfahrener Kammerjäger bestimmt im ersten Schritt die Art der Wespen, denn davon hängt ab, welche Maßnahmen erlaubt und sinnvoll sind. Während viele „gewöhnliche“ Wespenarten unter dem allgemeinen Schutz stehen, gelten für besonders geschützte Arten wie die Hornisse strenge gesetzliche Vorschriften. In diesen Fällen ist eine Umsiedlung Pflicht und darf nur mit behördlicher Genehmigung erfolgen.
Wenn das Nest im Rollladenkasten eine Gefahr darstellt und kein anderer Weg infrage kommt, kann der Kammerjäger eine gezielte Entfernungdurchführen. Ziel ist immer eine sichere, schonende und nachhaltige Lösung, sowohl für die Bewohner als auch für das Ökosystem, unter Berücksichtigung der rechtlichen Vorgaben. Bitte entfernen Sie ein Wespennest im Rollladenkasten nicht eigenmächtig. Die richtige Maßnahme beginnt mit einer sachkundigen Einschätzung – damit Sie und Ihr Umfeld bestmöglich geschützt sind.